Im Fokus ... Echiquier Climate & Biodiversity Impact Europe - November 2023
Der 2020 aufgelegte Echiquier Climate & Biodiversity Impact Europe verfolgt ein doppeltes Ziel: die Verbindung der finanziellen Performance mit positiven Auswirkungen auf Klima und Biodiversität. Bei der Auswahl der Unternehmen, aus denen sich der Fonds zusammensetzt, stehen ihre finanzielle Aussichten, die Qualität ihres ESG-Profils sowie der Beitrag, den sie zum Schutz des Klimas und der Biodiversität leisten, im Fokus. Nach wie vor wird er seinen beiden langfristigen Zielen zur Erreichung positiver ökologischer Auswirkungen gerecht: eine durchschnittliche „Temperatur“ der Portfoliobestände, die mit dem Pariser Abkommen in Einklang steht, und ein CO2-Fußabdruck, der niedriger ist als der seines Referenzindex. Die durchschnittliche Temperatur des Fonds liegt mit Stand von Ende September bei 1,8°C[1]; sein CO2-Fußabdruck ist fast 50 % geringer als der seines Referenzindex[2]. Die finanzielle Performance wurde hingegen seit Jahresbeginn durch eine ungünstige Marktlage belastet. „Grüne“ Unternehmen, wie zum Beispiel Erzeuger erneuerbarer Energien, litten unter den steigenden Zinsen und der nachlassenden öffentlichen Förderung der Energiewende in Europa. Der starke Rückgang dieser Titel erklärt 75 % der Underperformance. Parallel dazu entwickeln sich der Energiesektor sowie Unternehmen aus den Bereichen Bergbau und umweltschädliche Produkte, die naturgemäß nicht im Fonds enthalten sein dürfen, überdurchschnittlich gut.
Transaktionen
… aufgrund konjunkturbedingter Entwicklungen
In diesem Umfeld hoher Inflation und hoher Zinsen bevorzugten wir defensive Werte, die über eine starke Preissetzungsmacht verfügen: Wir stockten die konjunkturresistentesten Titel wie Novo Nordisk im Gesundheitssektor und L’Oréal im Basiskonsumgütersektor auf und eröffneten eine Position in Compass, dem Marktführer im Bereich Betriebsgastronomie. Auf der anderen Seite reduzierten wir unser Engagement in Titeln mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung, die noch länger unter den Liquiditätsengpässen auf den Märkten leiden dürften. Schließlich reduzierten wir unser Engagement in hoch bewerteten “grünen” Wertpapieren, indem wir insbesondere Alfen und Tomra abstießen. Zugleich stockten wir weniger anspruchsvoll bewertete Titel wie Kemira oder Iberdrola auf.
… aufgrund der Fundamentaldaten
Wir bleiben Unternehmen treu, die in allen Wirtschaftsbereichen Pionierarbeit leisten, sei es die Gesundheits- (Novo Nordisk), Finanz-(Allianz) oder die Luxusgüterbranche (Hermès). Durch ihre ambitionierten Nachhaltigkeitsziele können sie einen grundlegenden Wandel in ihrer Branche anstoßen. Dies gilt zum Beispiel für L’Oréal, das sich ambitionierte Ziele zur Senkung der CO2-Emissionen auch bei seinen Zulieferern gesetzt hat. Als stark von der Biodiversität abhängiges Unternehmen hat L’Oréal die Wiederherstellung von einer Million Hektar Land initiiert und ist bestrebt, bis 2030 für seine Rezepturen ausschließlich biobasierte Inhaltsstoffe zu verwenden (heute liegt der Anteil bei 94 %).
Anlagestrategie
Die Anlagestrategie des Fonds bleibt unverändert. Der Fonds investiert in Unternehmen, die Lösungen für Klimafragen und den Schutz der Biodiversität anbieten. Beispiele hierfür sind der Erzeuger erneuerbarer Energien EDPR oder Kemira im Bereich Wasseraufbereitung. Ausschließlich in die Lösungen zu investieren, reicht jedoch unserer Ansicht nach zur Bewältigung der ökologischen Herausforderungen nicht aus. Im Übrigen begleiten wir Unternehmen aus Branchen, deren CO2-Bilanz oder Einfluss auf die Biodiversität noch sehr negativ ist, die aber einen tiefgreifenden Wandel eingeleitet haben. Dies gilt beispielsweise für Neste, eine der größten globalen Dieselraffinerien der Geschichte. Der finnische Konzern ist inzwischen Weltmarktführer für erneuerbaren Diesel. Dieser Treibstoff wird aus erneuerbaren oder recycelten Rohstoffen wie Speiseölen hergestellt und reduziert die CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem Diesel um bis zu 90 %. Ein Modellwechsel, der mittel- bis langfristig positive Auswirkungen hat.
Adrien Bommelaer, Fondsmanager, Paul Merle, Fondsmanager und Luc Olivier, CFA, Fondsmanager