Luc Olivier

#MeetLFDE : Luc Olivier, Impact-Fondsmanager, LFDE – La Financière de l’Echiquier

Können Sie uns etwas zu Ihrem Werdegang erzählen?

Mit meinem Master in Bankfinanzen der Universität Paris I Panthéon-Sorbonne in der Tasche, absolvierte ich die beiden Masterstudiengänge in Management und MSc Corporate Finance an der EDHEC. Während meines Studienjahrs kam ich in das SRI-Team von LFDE und ging anschließend zu Exane nach London. Als frisch gebackener Master wurde ich Analyst für die finanzielle und nicht-finanzielle Analyse bei LFDE, in einer neu geschaffenen Doppelfunktion. Damit war ich aber nicht überfordert, denn die Kombination dieser beiden Bereiche ist schlüssig und in der DNA von LFDE fest verankert. Nach drei Jahren in der Analyse von Unternehmen wurde ich Co-Manager der Fonds Echiquier Positive Impact Europe, dann des Ende 2020 aufgelegten Echiquier Climate Impact Europe.

Warum haben Sie sich für die Vermögensverwaltung entschieden?

Meine Wurzeln reichen vom Béarn bis nach Luxemburg und meine Erziehung bestand aus einer Mischung aus Zahlen und Spiritualität. Das ist kein Widerspruch, ganz im Gegenteil: Gleiches gilt für SRI und Performance. Meine Eltern, die Yoga und Meditation praktizieren, arbeiten im IT-Bereich und haben mir die Achtsamkeit für alles Lebende, gleichzeitig aber auch den Spaß an Zahlen vermittelt. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit keimte bereits sehr früh in mir, und mein Sinn für Zahlen fand hier einen ganz selbstverständlichen Anwendungsbereich: nachhaltiges und Impact-Investment.

 Sind Impact-Investments die wichtigste Triebkraft für positive Veränderungen?

Impact-Investing ist meines Erachtens unverzichtbar, da Kapital in Unternehmen gelenkt wird, die im Bereich SRI beispielhaft sind und die konkrete Lösungen für die Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung anbieten. Zudem verfolgt Impact-Investing eine doppelte Mission: die Kombination von finanzieller Rentabilität mit positiven Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. Impact-Investing bedeutet vor allem die tägliche Einflussnahme der Fondsmanager auf die Unternehmen, dank der Macht, die sie als Aktionäre inne haben. Da lässt sich einiges bewegen.

Doch damit nicht genug: jeder einzelne von uns muss handeln. Das Finanzwesen ist nicht der einzige Hebel. Deshalb sollten wir uns alle ständig die folgende Frage stellen: „Wie hoch sieht mein persönlicher Impact aus?“ Ich denke dabei nicht nur an das Ausschalten des Lichts beim Verlassen eines Raums oder an die Wahl umweltfreundlicher Verkehrsmittel – die ich ausdrücklich befürworte – sondern auch an die Kompetenzen, die beispielsweise für umweltfreundliche Sektoren eingesetzt werden. Wenn Arbeitstätigkeit in die richtige Richtung zielt, kann man mit seinem Beruf eine wesentliche positive Wirkung erzielen.

Haben Sie ein Hobby?

Im Musical Starmania singt der Geschäftsmann im Song „Le blues du businessman“ (Der Blues des Geschäftsmanns), er „wäre so gerne Künstler gewesen“. Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin in die Fußstapfen meines Großvaters getreten, der Sänger im Chor der Opéra Comique de Paris war. Wie er bin auch ich ein Tenor. Als Student habe ich mich in die Welt der Oper gestürzt und an Proben für eine Oper teilgenommen, gleichzeitig wurde ich Direktionsmitglied einer Pariser Gesangschule. Als ich zu LFDE kam, musste ich mich entscheiden. Für mich ist der Künstlerberuf kein Traum, denn der Körper ist das Instrument des Sängers, mit allen Opfern, die das mit sich bringt. Der Effekt, den Gesang im Körper bewirkt, ist phantastisch, jeder Ton löst eine unglaubliche Empfindung aus. Deshalb bin ich begeisterter Sänger.