Drei Fragen zu Echiquier World Equity Growth

Der vor genau zehn Jahren aufgelegte Fonds Echiquier World Equity Growth (EWEG) investiert in Wachstum, ohne geografische Einschränkungen. Der überzeugungsbasierte Fonds wird von David Ross mit Unterstützung von Rolando Grandi und zwei Analysten verwaltet. Mit der von ihm verfolgten Anlagedisziplin konnten bereits zahlreiche Erfolge erzielt werden: Der Fonds erzielte seit seiner Auflegung eine kumulierte Performance von 140,2% im Vergleich zu 102,1% für seinen Referenzindex, den MSCI ACWI NR EUR.

 

Welchen Ansatz verfolgt dieser globale Fonds, den Sie von Paris aus verwalten?

Wir verfolgen einen ganz einfachen Ansatz: Wir investieren in Megatrends weltweit. Derzeit haben wir drei Prioritäten: Arbeiten von zu Hause aus, Konsum von zu Hause aus und Mittelklassen in Schwellenländern.

Diese langfristige Vision befreit uns von kurzfristigen Marktschwankungen und ermöglicht es uns, in der ganzen Welt nach Anlagegelegenheiten zu suchen. Echiquier World Equity Growth ist ein gutes Beispiel für das Anlage-Auswahlverfahren von LFDE – fundamentale Analyse und Treffen mit den Unternehmen – das hier auf ein globales Anlageuniversum ohne geografische Einschränkungen angewendet wird.

Unsere Methode hat sich als erfolgreich erwiesen, denn die Entwicklung von EWEG seit seiner Auflegung zeigt die gute Qualität des Fonds: die annualisierte Performance seit der Auflegung im Jahr 2010 beträgt +9,2% gegenüber 7,3% für den Referenzindex. Über fünf Jahre liegt die jährliche Performance bei 5,9% gegenüber 2,4% für den Index und über drei Jahre bei 5,2% gegenüber 0,6%.

 

Welche Umstrukturierungen haben Sie seit Beginn der Covid-19-Krise am Portfolio von Echiquier World Equity Growth vorgenommen?

Grundsätzlich hat sich für Echiquier World Equity Growth nichts geändert: wir investieren nach wie vor in die Motoren des weltweiten Wachstums. Allerdings habe ich die Grundlagen für meine Anlageentscheidungen geändert. Die wesentlichen Entscheidungen basieren für mich jetzt auf der Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle in der neuen „Corona-Welt“.

Die kurzfristigen Auswirkungen des Coronavirus sind aufgrund unseres langfristigen Anlagehorizonts nicht relevant. Wichtig sind für uns die Folgen auf lange Sicht. So zählt es beispielsweise zu den Zielen von Echiquier World Equity Growth, Unternehmen zu meiden, deren Umsatz auf kurze Sicht positiv beeinflusst wird – z. B. Toilettenpapierhersteller – oder deren Umsatz unserer Meinung nach für unabsehbare Zeit zu leiden hat – insbesondere die Kreuzfahrtindustrie. Wir konzentrieren uns vielmehr auf Unternehmen, deren Umsatz während des Stillstands zurückgegangen ist, die diesen Rückstand jedoch im Anschluss unserer Meinung nach weitgehend wieder aufholen werden, wie z. B. an nicht eiligen chirurgischen Eingriffen beteiligte Unternehmen, oder Unternehmen deren Umsatz sich wieder normalisieren wird, wie beispielsweise bei der Kreditkarten-Verarbeitung.

Natürlich sind wir auch Unternehmen zugetan, deren Geschäftsmodell sich aufgrund von Verhaltensänderungen kontinuierlich verbessert hat, wie das zum Beispiel beim elektronischen Handel der Fall ist.

 

Wie lässt sich Ihrer Meinung nach die langfristige Performance des Fonds erklären, und worauf basiert für Sie seine Outperformance seit Beginn der Krise?  

Wir sind davon überzeugt, dass uns unsere äußerst strenge Anlagedisziplin und unsere langfristige Vision vor den Schwankungen des Marktes und dem Diktat der kurzfristigen Entwicklungen schützen. Diese Philosophie hat sich im Laufe der Zeit als erfolgreich erwiesen, besonders vor dem Hintergrund eines langsameren Wachstums und niedriger Zinsen: Unternehmen, die in der Lage sind, in einem derartigen Umfeld zu wachsen, sind für Anleger umso rentabler.

Echiquier World Equity Growth hat seit Beginn der Covid-19-Krise seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt. Der Fonds (A-Tranche) konnte eine seine Verluste auf -16,2% beschränken (für die I-Tranche waren es -15,8%), so dass er seinen Referenzindex, den MSCI ACWI NR EUR (-19,6%), schlagen konnte. Die A-Tranche erzielte damit eine Outperformance von 340 Basispunkten und die I-Tranche von 380 Basispunkten.

Für die aktuelle Outperformance ist vor allem unsere Auswahl an US-Werten wie Amazon und Microsoft verantwortlich, ebenso wie unsere Übergewichtung chinesischer Werte wie Yum China, Eigentümer der Restaurants KFC und Pizza Hut in China, sowie von Alibaba, Gigant des elektronischen Handels. Nicht zuletzt leistete auch unsere Übergewichtung der Unternehmen, die ich als „Gewinner der Rezession“ bezeichnen würde, einen positiven Beitrag. Auch wenn Rezessionen grundsätzlich unterschiedliche Ursachen haben, ist das Ergebnis immer dasselbe: als Gewinner gehen aus ihnen die Unternehmen hervor, die zu Beginn der Rezession eine starke Bilanz und einen soliden Cashflow vorweisen konnten, denn sie sind in der Lage, den geschwächten Wettbewerb zu nutzen, um Talente einzustellen, Übernahmen zu tätigen und in zukünftiges Wachstum zu investieren. Das gilt beispielsweise für Microsoft, Adobe, Facebook, Amazon, Alibaba, Mastercard, Visa und Thermo Fisher.

Wir bleiben wachsam und beginnen, die Zeit nach der Krise vorzubereiten.