Coline Pavot

Kennen Sie schon das Rezept für börsennotierte Impact-Investments ?

Jetzt, da die lange im Lockdown eingesperrten Hobby-Köche allmählich den Kochlöffel beiseitelegen und vermehrt die Terrassen der Gourmet-Restaurants bevölkern, möchten wir Ihnen ein Rezept an die Hand geben, das uns sehr am Herzen liegt und an dem wir seit fast 5 Jahren arbeiten. Das Rezept für börsennotierte Impact-Investments! Die ideale Rezeptur bereitet vielen Anbietern aus der Asset Management-Branche Kopfzerbrechen. Um ehrlich zu sein: Auch wir haben lange daran getüftelt und brauchten eine hohe Dosis an Überzeugung.

Intentionalität oder die Wahl der richtigen Zutaten

Um ein Gourmetgericht auf den Tisch zu bringen, benötigt man drei Dinge: das richtige Rezept, erstklassige Zutaten und ein kompetentes Küchenteam. Gleiches gilt für Impact-Investments! Das Rezept ist die ursprüngliche Absicht des Fondsmanagers: Sie muss so klar wie möglich formuliert sein und ganz im Dienst des Impacts stehen. Anschließend gilt es die richtige Methodik zu wählen und alle zur erfolgreichen Durchführung dieses anspruchsvollen Investment-Ansatzes erforderlichen Instrumente einzusetzen. Eine sehr wichtige Zutat ist ferner eine rigorose Qualitätskontrolle rund um das Produkt, die zum einen ein engagiertes Managementteam und zum anderen externe Experten als Gegengewicht zu internen Meinungen erfordert. Genau wie in der Küche macht eine Prise Originalität den Unterschied aus und stellt quasi die Signatur des Kochs, die Unverwechselbarkeit des Endprodukts dar, z.B. die Spende eines Teils der Verwaltungsgebühren an Projekte mit positivem Impact.

Additionalität oder die Kunst der richtigen Zubereitung

Ein bewährtes Rezept, erstklassige Zutaten und ein eingespieltes Küchenteam: All dies ist gut, aber noch lange nicht genug. Für den Wow-Effekt auf dem Teller benötigt ein Küchenchef Geduld und Zeit bei der Zubereitung, damit das Zusammenspiel der Aromen und Texturen optimal zur Geltung kommt. Wer Wert auf jedes noch so kleine Detail legt, muss manchmal auch gekonnt mit den Normen brechen! Diese Regeln sind durchaus auf das Impact-Investing übertragbar. Mit Blick auf die Temporalität ist unserer Ansicht nach ein Zeitraum von mindestens drei Jahren erforderlich, um jedem Unternehmen, in das wir investieren, Gelegenheit zu geben, seine Strategie umzusetzen und seinen Impact zu vervielfachen, so dass es sein Potenzial voll entfalten kann. Während dieser Phase ist es von vitaler Bedeutung, dass die Unternehmen auf ihrem Weg zu einem immer stärkeren positivem Impact vom Fondsmanager betreut und unterstützt werden. Schließlich gilt es zu bedenken, dass man bei der Wahl der zu begleitenden Unternehmen diejenigen bevorzugen sollte, die nicht unbedingt im Rampenlicht stehen und die vielleicht mehr als andere Unterstützung bei ihrem ESG-Wandel verdienen, so wie ein Küchenchef auf kleine lokale Erzeuger oder auf solche setzt, die auf Biolandwirtschaft umstellen. Diese verschiedenen Aspekte bilden das, was man Additionalität nennt, sie sind das gewisse Etwas, das dem Impact-Ansatz die richtige Würze verleiht.

Messbarkeit oder der Moment der Verkostung

Auf die Zubereitung folgen der kritische Moment der Verkostung und das Urteil der Gastrokritiker. Spiegelt sich das Zusammenspiel der einzelnen Elemente im Geschmackserlebnis wider? Entspricht das Gericht den Utensilien, der Leidenschaft und der Energie, die dafür eingesetzt wurden? Beim Impact-Investing entspricht diese Etappe der Messung der positiven Wirkung. Anhand der sichergestellten Transparenz müssen die Kunden erkennen können, ob der vom Fonds und den im Portfolio geführten Unternehmen generierte Impact das anfängliche Produktversprechen hält. Genau wie das Trinkgeld ein Gourmetgericht würdigt, kann ein Teil der variablen Vergütung des Fondsmanagers an die Erreichung des Impacts-Ziel geknüpft sein.

Wie jeder gute Koch, der etwas auf sich hält, streben auch wir bei der Generierung eines immer stärkeren ökologischen und sozialen Impacts nach der stetigen Verbesserung unseres Rezepts für unsere beiden Impact-Fonds: Echiquier Positive Impact Europe und Echiquier Climate Impact Europe.

Wenn Ihnen diese Kostprobe geschmeckt hat, dann freuen Sie sich sicher darauf, schon bald die Impact-Methodik von La Financière de l’Echiquier und ihre Illustrierung in Form des dritten Impact-Jahresberichts des Echiquier Positive Impact Europe kennen zu lernen.

Die Analyse der ESG-Kriterien ist nicht gleichbedeutend mit Vorgaben für die Selektivität. Die Fonds unterliegen hauptsächlich dem Kapitalverlust-, Aktien- und Währungsrisiko sowie dem Risiko aufgrund der diskretionären Verwaltung.

Von Coline Pavot, Leiterin des SRI-Researchs, LFDE – La Financière de l’Echiquier, Juni 2021