Good Jobs!

Die Investoren, die APPLE-Aktien zu 3$ kauften, um im November 1997 die Rückkehr von Steve Jobs zu begrüßen, verwirklichten heute eine Performance von 5000%!

Kein Zweifel, dass diese „fans de Steve“ wussten, dass es, um ein „nicht in Normen passender“ Unternehmer zu werden, nicht notwendig ist, Diplome an Elitehochschulen zu erwerben! Der APPLE-Gründer erzählt gern, dass „der Macintosh niemals diese Schnittstellen- und Designqualität gehabt hätte, wenn er, Steve, nicht die Schule verlassen hätte, um Kurse in Kalligraphie zu belegen“.

Dies will natürlich nicht heißen, dass alle die, die fortan das Schönschreiben lernen, imstande sein werden, den planetaren APPLE-Erfolg zu erzielen… Die Laufbahn eines Unternehmers ist mit Hindernissen gespickt: trotz Erfolgs des Macintosh in 1984 wurde Steve Jobs in 1985 von seiner Unternehmensgruppe ganz einfach verstoßen, und zwar durch John Sculley, den Manager (Inhaber eines Wharton-MBA), den er selbst bei PEPSI COLA eingestellt hatte, um „die Welt zusammen zu verändern, anstatt gezuckertes Wasser zu verkaufen!“.

Weit davon entfernt, sich unterkriegen zu lassen, engagiert sich Herr Jobs erneut im Unternehmerabenteuer und beschließt im gleichen Jahr, die Softwaregesellschaft NeXT zu gründen. In 1986 kauft er parallel dazu für 10 M$ das Animationsstudio PIXAR von Lucas Films auf und produziert die Erfolge Toy Story oder Die Welt von Nemo: PIXAR wird in 2006 von DISNEY für 7,4 Md$ übernommen… APPLE, jahrelang im Abschwung, kauft NeXT in 1996 für 429 M$, bevor die Firma in 1997 Steve Jobs an ihre Spitze zurückruft! Geniestreich für diese Gesellschaft, die dreizehn Jahre später die drittgrößte Börsenkapitalisierung in der Welt
(233 Md$) nach EXXON, PETROCHINA und knapp vor… MICROSOFT (227 Md$) wird, ihrem mächtigen Rivalen der 80er Jahre.

Was sind die Gemeinsamkeiten zwischen Steve Jobs und anderen Ausnahmeführungskräften, denen eine Änderung des Schicksals ihres Unternehmens gelang? Sie sind alle Visionäre, kreativ, Taktiker, Erbauer und besitzen vor allem eine außergewöhnliche Beharrlichkeit. Andere Bosse verdienen ebenso Respekt und Bewunderung: Jeff Bezos (AMAZON.COM, Princeton-Absolvent), Visionär und Gründer im Internet des größten „Lagers auf Erden“; Lakshmi Mittal (Inder, Studien unbekannt), der mit Übernahmen und manchmal gewagten Wetten die Nr. 1 im Eisenhüttenwesen aufzubauen wusste, oder Jack Ma (zurzeit weniger bekannt), Gründer von ALIBABA.COM in China, der weltweit ersten Ladengalerie im Internet!

Bravo für alle diese anerkannten Unternehmer, wobei es nunmehr uns obliegt, heute die Manager zu entdecken, welche die großen künftigen Erfolge erzielen werden. Ein packendes Geschäftsjahr in dieser Zeit, in der die Welt sich im Eiltempo dreht und es notwendig ist, einige Vorsprünge innezuhaben: wenn auch heute niemand das Aufkommen eines brasilianischen, indischen und chinesischen Mittelstands ignoriert, so sind jene nicht sehr zahlreich, die wie die Manager von SEB (Thierry de La Tour d’Artaise), COLGATE-PALMOLIVE (Ian Cook) oder YUM! BRANDS (David Novak) eine Strategie aufbauten, die von heute an ermöglicht, vom beträchtlichen Wachstum dieser neuen Märkte zu profitieren.

Das Treffen mit diesen Unternehmern, Schlüsselelement unserer Werteauswahl, bleibt das einzige Mittel des Ausfindigmachens von Ausnahmetemperamenten. Es wird immer zu spät sein für diejenigen, die sich nur an ein konjunkturelles Bild der Märkte klammern und nicht den Weg von Jacques de Chateauvieux (Präsident von BOURBON) oder Amancio Ortega (Gründer von ZARA, Hauptaktionär von INDITEX) kreuzten, um an ihren außerordentlichen Börsenabenteuern teilzunehmen…

Wie es Peter Lynch in Beating the Street bekräftigt, „häufig gibt es keine Wechselbeziehung zwischen dem operativen Erfolg eines Unternehmens und seiner Börsenperformance über die Dauer von einigen Monaten oder Jahren. Dagegen ist die Wechselbeziehung 100% auf lange Sicht, da Geduld sich auszahlt“.