Lucie Doudoux

Bilanz der ersten „Rencontres du Climat et de la Biodiversité“ von LFDE 

Zu der ersten Ausgabe des Treffens „Rencontres du Climat et de la Biodiversité“ hat La Financière de l’Echiquier (LFDE) Experten, Unternehmen und Kunden versammelt, um das gesamte Ökosystem des Unternehmens einzubinden, den Austausch von vorbildlichen Praktiken zu fördern und konkrete Ansätze zur Bekämpfung des Klimawandels und Erhaltung der Biodiversität herauszuarbeiten. 

Dieses Treffen ist Teil der sehr ehrgeizigen Klimastrategie, die LFDE im Mai 2021 eingeführt hat, und gestattet LFDE, ihr Engagement-Konzept gegenüber Stakeholdern, darunter die Unternehmen, zu konsolidieren. 

Da es von wesentlicher Bedeutung ist, dass die Anleger bei entscheidenden Themen mit den Unternehmen zusammenarbeiten, wurden drei Workshops zu den Themen EU-Taxonomie, Biodiversität und Umsetzung einer Klimastrategie durchgeführt, an denen 13 europäische Unternehmen und 10 Kunden zusammen mit dem Investmentteam von Echiquier Climate Impact Europe1 und dem SRI-Research-Team von LFDE teilnahmen.  

Diese Workshops, die unter der Leitung von europäischen Klimaexperten – CDP, Entreprises pour l’Environnement, I-Care – standen, lieferten wertvolle erste Erkenntnisse und Ansätze, die in Zukunft verfolgt werden können.  

EU-Taxonomie 

  • Anleger und Unternehmen ASML, DSM, SCA, Thermador Groupe, Albioma2 begrüßen diese Verordnung. Sie wird von den Teilnehmern als ein neutrales Instrument betrachtet, das es ermöglicht, ihre Positive-Impact-Produkte und -Dienstleistungen aufzuwerten und ihre diesbezügliche Kommunikation zu verbessern. 
  • Allerdings wird die Umsetzung durch zahlreiche Aspekte erschwert, darunter methodische Unterschiede, unterschiedliche Termine für Berichte über die Beteiligungsfähigkeit von Anlegern und Unternehmen, die nur teilweise Veröffentlichung des Konzepts usw. 
  • Die Veröffentlichung der Taxonomiefähigkeit und anschließend der Konformität der Unternehmen und Fonds unterliegt einem Konkurrenzdruck, was hoffentlich keinen Einfluss auf die übermittelten Daten hat. 

Vermögensverwalter spielen eine wichtige Rolle als Unterstützer der Unternehmen bei der Übernahme des Rechtsrahmens der Taxonomie. Die Art und Weise der Kommunikation wird vor allem in den ersten Jahren nach der Einführung der Verordnung von entscheidender Bedeutung sein. 

Biodiversität  

  •  Die teilnehmenden Unternehmen –  L’Oréal, Kering, Remy Cointreau und Voltalia – setzen bereits ein Aktionspaket um, um ihre unmittelbaren Auswirkungen und diejenigen ihrer Zulieferer zu analysieren und zu minimieren bzw. um ihre Zulieferer zu nachhaltigen, gut durchdachten Praktiken anzuhalten. 
  • Die Unternehmen, die in diesem Bereich am weitesten sind, sind nicht immer auch diejenigen, die die größten Auswirkungen haben, sondern eher diejenigen, deren Tätigkeiten stark auf die Biodiversität angewiesen sind 
  • Die Unternehmen, die sich dieser langfristigen Herausforderung stellen, haben ihre Praktiken und Überlegungsansätze weitergegeben. 
  • Die Herausforderungen der Biodiversität scheinen lokal begrenzt und von den Tätigkeiten der Unternehmen abhängig zu sein und lassen sich zurzeit nur schwer in Berichten und aggregierten Kennzahlen wiedergeben. 
  • Dieses Thema unterliegt einem ständigen Wandel. Vor allem die mangelnde Einheitlichkeit der Daten, Organisationen, Methoden, Standards und Zertifizierungen macht es zu einem komplexen Thema für Anleger. 
  • Es wurde festgestellt, dass ein gemeinsamer Governance-Bedarf besteht: Die Herausforderungen der Biodiversität müssen im Unternehmen auf der höchsten Ebene (Verwaltungsrat) berücksichtigt werden, um die Risiken besser einzuschätzen und die Modalitäten zu erfassen.  

Klimastrategie der Unternehmen  

  • Der Workshop hat verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass ungeachtet der Größe oder der Branche der Unternehmen auf der Leitungsebene ein Bewusstsein für die Herausforderungen des Klimawandels vorhanden sein muss. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für die Formulierung einer kohärenten und ehrgeizigen Strategie, die Ziele für die Senkung der Treibhausgasemissionen einschließlich Zahlen und Terminen vorgibt. 
  • Die Umsetzung der Strategien ist wegen der mangelnden Einheitlichkeit der Daten, dem Kompetenzmangel, was Methoden zur Impact-Messung anbelangt, und dem Mangel an personellen und technischen Ressourcen eine komplexe Aufgabe.  
  • Alle Unternehmen Aker Carbon Capture, SAP, Kemira, Vow ASA – stehen vor der gleichen Herausforderung, nämlich Scope 3, der Integration der gesamten Wertschöpfungskette in ihre Klimastrategie. Die Schwierigkeiten stehen im Zusammenhang mit der mangelnden Visibilität der Lieferketten, der Fähigkeit des Unternehmens, die Praktiken seiner Zulieferer zu beeinflussen, und der Datenqualität. 
  • Die am weitesten fortgeschrittenen Unternehmen möchten ihre vermiedenen Emissionen in ihre Berichte aufnehmen. 

 

Im Rahmen der Rencontres Climat & Biodiversité 2022 soll eine erste Bilanz der eingegangenen Verpflichtungen gezogen werden.  

Bettina Ducat, Generaldirektorin von LFDE, erklärte:

Diese für den Finanzplatz Paris einzigartige Initiative zeugt von unserem Willen, die Innovation bei Themen aus dem Bereich Finanzen, Klima und Biodiversität voranzutreiben. Die Vermögensverwaltung spielt eine wichtige Rolle bei der Zuführung von Kapital an die Unternehmen, die sich am meisten engagieren, und der Sensibilisierung unserer Kunden für diese zukünftigen Herausforderungen.

Olivier de Berranger, Stellvertretender Generaldirektor und CIO, fügte hinzu:

Die erste Ausgabe unserer Rencontres Climat & Biodiversité hat die Herausforderungen präzisiert, mit denen die Unternehmen konfrontiert sind, und den Dialog zwischen den Unternehmen und den Anlegern bereichert. Wir werden unser Engagement für Impact-Investing weiter steigern.