Fünf Fragen zum... Echiquier Climate Impact Europe

Welche Ziele verfolgt der Echiquier Climate Impact Europe ?

Dieser Impact-Fonds investiert in die Klimawende – eine prioritäre Aufgabe für La Financière de l’Echiquier. Wir sind als langfristig orientierte Investoren davon überzeugt, dass der Finanzsektor im Kampf gegen den Klimawandel eine entscheidende Rolle übernehmen muss. Daher war es wichtig, Investoren eine Lösung anzubieten, damit sie selbst den Kampf gegen die Erderwärmung aufnehmen können. Kurz gesagt: Der Echiquier Climate Impact Europe1 will einen Beitrag zur CO2-Neutralität des europäischen Kontinents leisten. Unsere Anlagephilosophie steht also im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen, dessen Hauptziel darin besteht, den Anstieg der Erderwärmung bis 2050 auf unter 1,5°C zu begrenzen.

Unser innovativer Fonds verfolgt zwei Ziele: Risiken vermeiden und Chancen nutzen! Die Energiewende ist zwar ein Risikofaktor, den es zu verwalten gilt, bietet jedoch auch eine Fülle von Anlagechancen, die wir nutzen wollen. Dieses Potenzial ist gewaltig, zumal auf die bisher in Europa und den USA angekündigten Green Deals im Volumen von rund 4.000 Milliarden Dollar weitere öffentliche Subventionspakete folgen werden

Inwiefern unterscheidet sich der Echiquier Climate Impact Europe von traditionellen Klimafonds ?

Der Ansatz unseres Fonds ist ebenso innovativ und pragmatisch wie komplex. Anders als andere Fonds mit ausschließlichem Fokus auf Unternehmen, die Lösungen für den Klimawandel anbieten, haben wir einen Fonds entwickelt, der die Realwirtschaft repräsentiert. Wir gehen davon aus, dass jede Branche eine Rolle spielen kann und muss. Wir investieren somit auch in Unternehmen, die einen Beitrag zur Energiewende leisten und in Sektoren tätig sind, die von den traditionellen Klimafonds häufig ausgeschlossen werden. Wir fördern und unterstützen sowohl Unternehmen aus hochgradig emissionsintensiven Sektoren wie Erdöl, Transport, Bauwesen usw., die am Anfang ihrer Energiewende stehen, als auch Sektoren, die oft vergessen werden, wie der Gesundheits-, Finanz- und Immobiliensektor. Hier finden sich besonders engagierte Unternehmen, die ihr Ökosystem auf bestmögliche Klimalösungen umstellen können. Unsere Positionierung steht deshalb unserer Ansicht nach vollkommen im Einklang mit der Philosophie des Pariser Klimaabkommens. Darüber hinaus wollen wir auch das mehrdimensionale Risiko steuern, das durch Herausforderungen des Klimaschutzes entsteht und das in alle anderen ökologischen und gesellschaftlichen Themenkomplexe hineinreicht. Einerseits berücksichtigen wir die Problematik der sozialverträglichen Klimawende, denn sie gewährleistet, dass der Übergang zu einem klimaneutralen Europa insbesondere für Arbeitnehmer und Verbraucher fair und gerecht erfolgt. Andererseits umfasst unser Ansatz auch die Biodiversität – eine andere kritische Herausforderung. Unseres Wissens ist der Echiquier Climate Impact Europe derzeit der einzige Klimafonds, der die Biodiversität fördert.

Können Sie uns Ihren Ansatz kurz beschreiben ?

Der Fonds umfasst rund vierzig Werte aller Marktkapitalisierungen, die unsere Top-Favoriten sind. Das konzentrierte Portfolio ist das Ergebnis unseres äußerst selektiven Stock-Pickings, auf dem unser Ansatz basiert. Der Mehrwert dieses Ansatzes entsteht durch unsere gründliche Kenntnis der Unternehmen und unsere ESG-Analyse, die neben sozialen und ökologischen Aspekten besonderen Wert auf die Unternehmensführung legt. Ein zusätzliches Merkmal unseres Ansatzes ist unsere interne Methode, mit der wir einen Klimareife-Score für Unternehmen ermitteln. Wir wollen in drei Unternehmensprofile investieren: Zunächst betrifft dies Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen Lösungen anbieten und einen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen ihrer Kunden leisten (rund 30% des Portfolios). In Frage kommen Unternehmen aus den Bereichen erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität oder Energieeffizienz von Herstellungsprozessen, wie z.B. SOITEC oder ACCIONA2. Zweitens suchen wir nach Unternehmen, die eine Vorreiterrolle einnehmen, deren ehrgeizige Klimamaßnahmen eine systemische Wirkung auf ihre Lieferanten und Wettbewerber erzielen (rund 45% des Portfolios). Diese sehr engagierten Unternehmen, wie z.B. KERING im Luxusgütersektor, sind aufgrund zur Erreichung besserer Praktiken in ihren Ökosystemen unumgänglich. Und drittens wählen wir Unternehmen, die ihre Übergangsphase begonnen haben, wie z.B. DEUTSCHE POST oder das finnische Raffinerieunternehmen NESTE, die wir unterstützen, um ihre Fortschritte zu beschleunigen (rund 25% des Portfolios). Diese Kategorie ist wesentlich, denn wir können keinen Beitrag zur Klimawende ohne Einbindung aller Wirtschaftsakteure leisten. Und dazu gehören auch Unternehmen, deren Geschäftsmodell mit der Freisetzung von CO2 verbunden ist. Die Energieerzeugung repräsentiert 40% der weltweiten Emissionen, der Transportsektor 23%3. Die Investition in diese Sektoren, aus denen die beiden genannten Unternehmen stammen, ist unserer Meinung nach unumgänglich, um eine messbare Wirkung für die dringend erforderliche Reduzierung der CO2-Emissionen zu erzielen.

Sie haben eine innovative Methode entwickelt – die „Klimareife“. Worin besteht ihr Anspruch ?

Mit dieser internen Methode, die in Partnerschaft mit den unabhängigen Experten für Umwelt-Engineering von I Care & Consult entwickelt wurde, können wir einen Klimareife-Score für Unternehmen ermitteln. Dieser Score beruht auf den drei folgenden Komplexen: Die Klima-Governance (30% des abschließenden Klima-Scores eines Unternehmens) trägt insbesondere der Hierarchieebene, auf der die Klimastrategie umgesetzt wird, der Integration von Klimaschutzkriterien in die Vergütungspakete der Führungskräfte und der Berücksichtigung physischer oder Transitionsrisiken Rechnung. Das Klima-Engagement (60% des Scores) bewertet die Roadmap der Klimastrategie, die Integration der Biodiversität und der Lieferkette sowie die bisherige und künftige CO2-Bilanz eines Unternehmens. Und schließlich die sozialverträgliche Klimawende (10% des Scores), die die Folgen der Klimabilanz eines Unternehmens auf die Beschäftigung und die Verfügbarkeit der Produkte berücksichtigt. Unser Verfahren ist folglich diszipliniert und vollständig. Seine Exklusivität besteht im hohen Anspruch unseres Ansatzes

Wie nehmen Sie Einfluss auf die Unternehmen im Portfolio ?

Wir investieren seit 30 Jahren in Unternehmen und glauben an Dialog und Ideenaustausch. Unsere vor jeder Investition vollkommen intern vorgenommene Analyse der einzelnen Unternehmen umfasst systematische Treffen mit den Führungskräften der Unternehmen. Wir begleiten die Unternehmen langfristig und teilen mit ihnen zwei bis fünf ESG-Ziele. Alle zwei Jahre werden diese Ziele überprüft: Werden sie nicht erreicht und ist der Dialog erfolglos, trennen wir uns möglicherweise von einem Unternehmen. Dies gilt insbesondere bei Unternehmen, die sich in einer ESG-Übergangsphase befinden – sie werden besonders intensiv überwacht. Mit dem Echiquier Climate Impact Europe haben wir diese Engagement- Aktivitäten sogar noch verstärkt und veranstalten jedes Jahr ein exklusives Klima-Seminar – ein Novum in der Branche. Alle Stakeholder des Fonds nehmen daran teil: an erster Stelle das Fondsmanagerteam, Kunden und die investierten Unternehmen, die Mitglieder des Verwaltungsrats der Investmentgesellschaft mit variablem Kapital (SICAV), deren Teilfonds der Echiquier Climate Impact Europe ist, sowie Experten. Damit wollen wir die besten Praxislösungen fördern

Adrien Bommelaer, Luc Olivier et Paul Merle.

1 Der Fonds unterliegt hauptsächlich dem Kapitalverlust-, Aktien- und Währungsrisiko, dem Risiko aufgrund der diskretionären Verwaltung sowie dem Risiko aufgrund von Anlagen in Aktien mit niedriger und mittlerer Marktkapitalisierung.
2 Die genannten Sektoren und Aktien sind lediglich Beispiele. Ihr Vorhandensein im Portfolio wird nicht garantiert.
3 AIE, 2020