Die Geschichte von SRI

reicht mehrere Jahrhunderte zurück, sie nahm ihre Anfänge im 17 Jahrhundert unter dem Einfluss der Quäker. Die in Philadelphia ansässige, als Kaufleute und Industrielle prosperierende Gemeinschaft lehnte es ab, sich durch Krieg und Sklavenhaltung zu bereichern und beschloss deshalb, moralisch verwerfliche „sündhafte Wirtschaftszweige“ wie Tabak, Alkohol und Waffen von Investitionen auszuschließen. Wer finanziert, muss schließlich auch entscheiden, was er finanzieren will.

Dieses erste Beispiel für verantwortungsbewusste, auf Ausschlüssen beruhende Investitionen fand in der Folge weitere Anhänger und erzielte eine Wirkung, beispielsweise bei der Bekämpfung der Apartheid. So stand beim ersten SRI-Fonds Pax Fund, der 1971 von zwei Methodisten-Brüdern aufgelegt wurde, der Ausschluss von Waffen und südafrikanischer Anlagewerte im Vordergrund.

Seit diesem bahnbrechenden Fonds hat sich der Bereich ‚verantwortungsbewusste Investments‘ stark verändert und diversifiziert. Obwohl der Ausschluss von bestimmten Sektoren und von Unternehmen, die gegen ethische Normen verstoßen, noch immer gängige Praxis ist, findet man inzwischen eine Vielzahl von verantwortungsbewussten Varianten. 2014 wurde in Frankreich das erste SRI-Label von Novethic, einer Tochtergesellschaft der Caisse des Dépôts et Consignations, vergeben und 2016 durch ein Label der französischen Regierung ersetzt. In Europa ist in den letzten Jahren eine Vielzahl von Gütesiegeln entstanden, doch bisher fehlt eine europaweite Zertifizierung.

Das Wachstum im Markt für nachhaltige Geldanlagen wird maßgeblich von institutionellen Investoren getrieben. 2006 riefen einige Länder im Namen der Vereinten Nationen eine weltweite Investoreninitiative zugunsten verantwortungsvoller Anlagen, die UN-Prinzipien für verantwortliches Investieren (UN-PRI) ins Leben. Inzwischen haben sich weltweit mehr als 2.400 Unterzeichner angeschlossen, davon rund 200 in Frankreich. Ziel ist die Berücksichtigung von sechs Prinzipien, mit denen ein nachhaltiges und solideres Finanzsystem geschaffen werden soll.

Auch Privatanleger werden sich nach und nach der Bedeutung dieser Prinzipien bewusst. Die Anfang 2020 durch die Covid-19-Pandemie ausgelöste Krise hat offenbar viele Anleger wachgerüttelt und als Beschleuniger für nachhaltige Anlagen gewirkt. Auch wurde klar, dass der Aufbau eines nachhaltigen Finanz- und Wirtschaftssystems dringend notwendig ist und dass sich SRI-Fonds in der Krise insgesamt besser behaupten konnten als traditionelle Fonds.

An den Börsen heißt der neue Maßstab für nachhaltige Anlagen Impact-Investing: Ziel ist, durch Investitionen eine positive Wirkung für Menschen und den Planeten zu erzielen. Und Sie? Investieren für eine bessere Welt, sind Sie dabei? #BestehenSieaufSRI!