Im Fokus: Echiquier Agenor SRI Mid Cap Europe 2022
Nach einer soliden Performance im Jahr 2021 wurden auf Wachstumswerte ausgerichtete Fonds im ersten Halbjahr 2022 auf eine harte Probe gestellt: Die Zinsen stiegen in einem von Inflation geprägten Umfeld in historischem Ausmaß und mit nie dagewesener Geschwindigkeit.
Die Wertentwicklung des Echiquier Agenor SRI Mid Cap Europe schwankte im Berichtshalbjahr. Zu Beginn des Berichtszeitraums litt der Fonds unter dem massiven Stimmungswechsel (De-Rating)¹ am Markt für Wachstumswerte. Seine Positionierung in Qualitätstiteln mit angemessener Bewertung wirkte sich im zweiten Quartal 2022 günstiger aus.
TRANSAKTIONEN
… aufgrund konjunkturbedingter Beweggründe
Angesichts von Rekordständen bei den Inflationsraten reagierten die Zentralbanken mit einer restriktiven Geldpolitik, um die überhitzte Konjunktur abzukühlen. Die Entwicklung der Zinssätze im ersten Halbjahr war beispiellos: Innerhalb von fünf Monaten stiegen die Zinsen in Europa von 0 % auf fast 2 %, während sie bei 10-jährigen US-Anleihen von 1,5 % auf über 3 % kletterten.
Dies hatte erhebliche Auswirkungen auf die weltweiten Aktienmärkte: Wachstumswerte mit hohen Bewertungskennzahlen verzeichneten starke Rückgänge, obwohl ihre Fundamentaldaten intakt waren. Zyklischere Sektoren mit niedrigen Bewertungen erzielten dagegen relativ gesehen eine sehr gute Performance.
… aufgrund der Fundamentaldaten
In diesem unberechenbaren Umfeld ist es unserer Ansicht nach entscheidend, den Schwerpunkt bei der Titelauswahl auf die Fundamentaldaten zu legen. Wir sind überzeugt, dass der wichtigste Performancefaktor in Europa auf lange Sicht das Gewinnwachstum ist. Diese Einschätzung spiegelt sich wider in der starken Korrelation zwischen der annualisierten Wertentwicklung des Echiquier Agenor SRI Mid Cap Europe seit 2013 und der Entwicklung des EBITDA der Portfoliounternehmen des Fonds im gleichen Zeitraum (+11 % pro Jahr).²
Die Titel im Portfolio zeichnen sich durch eine hohe Gewinntransparenz aus. Die Ergebnisse aus dem ersten Halbjahr waren äußerst erfreulich. Neben vielen positiven Überraschungen wie Edenred und Scout 24, die ihre Jahresprognose anhoben, gab es nur sehr wenige Enttäuschungen. Die Medianbewertung des Portfolios näherte sich erneut der unteren Grenze ihres Siebenjahresdurchschnitts an; sie betrug das 13,7-fache des EBITDA. Dieser Faktor stützt die Performance zusätzlich und bietet im aktuellen Umfeld Absicherung nach unten.
ANLAGESTRATEGIE
Im Zuge der Konferenz der Fed in Jackson Hole Ende August rückte die Problematik der hartnäckigen Inflation wieder in den Vordergrund, und es wurde deutlich, dass die Notenbank ihre äußerst restriktive Geldpolitik ungeachtet zunehmender Rezessionsängste beibehalten wird.
Im Laufe des Halbjahres bauten wir unseren Schwerpunkt auf Qualitätsunternehmen weiter aus, indem wir Titel mit soliden Fundamentaldaten (Worldline) neu gewichteten und das Engagement in defensiven Werten erhöhten (Tele2, Shurgard). Wir reduzierten die zyklische/inflationssensitive Portfoliokomponente auf weniger als 10 % des Fonds und verringerten Positionen in Titeln mit hohen Bewertungskennzahlen (Vitrolife, Carl Zeiss), um die Barmittelquote zu erhöhen (12 % Ende August).
Angesichts der anhaltenden Inflation und der sich abzeichnenden makroökonomischen Verlangsamung erwarten wir künftig bessere Aussichten für Wachstumsstrategien mit einem Fokus auf angemessenen Bewertungen.
Dank einer bewährten Anlagemethode, einer Konzentration auf die qualitativ hochwertigsten Titel in unserem Anlageuniversum und eines Risikoprofils, das zu den konservativsten seiner Kategorie gehört, dürfte sich der Fonds unserer Ansicht nach in einem ungewissen wirtschaftlichen Umfeld positiv entwickeln.