Rolando Grandi

Spotlight: Cybersicherheit durch Künstliche Intelligenz – ein wachsender Markt

Handeln Hacker eigentlich immer allein? Angesichts der weltweiten Verbreitung von Cyberangriffen lautet die Antwort: nein. Cyberkriminalität scheint sich zu einer wahren Industrie entwickelt zu haben. Verdeutlicht wird dies etwa durch den Diebstahl der Daten von nahezu zehn Millionen Kunden des zweitgrößten australischen Telekommunikationsanbieters in diesem Sommer oder erst kürzlich durch den Datenklau von Krankenhauspatienten in Frankreich. Ransomware, d. h. schädliche Software, die den Zugriff auf einen Computer sperrt und nur gegen ein Lösegeld wieder freischaltet, oder Phishing – der Versuch, sich sensible Daten zu beschaffen – sind mittlerweile weit verbreitet.

Cybersicherheit stellt sowohl Unternehmen als auch die Politik vor große Herausforderungen. Wie der Schweizer Bundesrat kürzlich bekräftigte, ist die schweizerische Wirtschaft dabei ein beliebtes Ziel. Die Anzahl der weltweiten Cyberangriffe ist innerhalb eines Jahres um 31 % gestiegen.[1] In seinem Internet Crime Report schätzt das FBI den durch Cyberkriminalität verursachten Schaden für das Jahr 2021 auf 6,3 Milliarden Euro – ein Anstieg um 81 % im Vergleich zu 2019. Die Umsatzeinbußen französischer Unternehmen liegen seit Anfang 2022 bei schätzungsweise einer Milliarde Euro.[2]

Mehr Investitionen in Cybersicherheit

Viele Branchen haben sich dem Trend der Digitalisierung verschrieben, der sich seit 2020 beschleunigt hat. Dadurch bietet sich den Hackern, die sich die fortschrittlichsten Technologien zunutze machen, eine noch größere Angriffsfläche. Künstliche Intelligenz (KI) ist ein zentrales Thema im Bereich Cybersicherheit und kann zu Lösungen für die Erarbeitung von Strategien zum Datenschutz und zur Erkennung von Bedrohungen beitragen. Trotz der sich verschärfenden makroökonomischen Bedingungen ist eine Ausweitung der Investitionen in Cybersicherheit unumgänglich. Betroffen sind sämtliche Schlüsselsektoren wie Gesundheit, Transport, Energie, Finanzdienstleistungen usw.

Ebenso wie die Hacker selbst werden auch die Cybersecurity-Anbieter erfinderischer und entwickeln Lösungen zum besseren Umgang der Unternehmen mit Cyberbedrohungen (Cyber-Governance). Darüber hinaus bieten sie Datenschutzlösungen, z. B. zur Überwachung von Rechenzentren. Der kalifornische Konzern Zscaler[3], Marktführer im Bereich der Cloud-Sicherheit, verzeichnet eine Rekordnachfrage nach seinen Cybersecurity-Lösungen sowie einen Umsatzanstieg von 61 % gegenüber dem Vorjahr. Von diesem Trend profitieren auch Spezialisten im Bereich Cybersicherheit wie das US-amerikanische Unternehmen Cloudflare.

KI zur Bekämpfung von digitalem Betrug

Mastercard, ein Pionier im Bereich der Zahlungstechnologien, ging im April 2022 eine Partnerschaft mit Microsoft ein, um gegen Cyberbetrug vorzugehen und Transaktionen sicherer zu machen. Die von dem Software-Giganten entwickelte Cloud-Lösung stützt sich auf adaptive KI und Machine Learning, um Betrugsversuche in Echtzeit zu erkennen. Darüber hinaus liefert sie Banken Informationen, um Transaktionen zu authentifizieren. Es steht viel auf dem Spiel: Nilson schätzt den durch EC- und Kreditkartenbetrug verursachten Schaden für die nächsten zehn Jahre auf 409 Milliarden US-Dollar.

Angesicht des Aufstiegs von KI und des Architekturwandels hin zum Zero-Trust-Modell[4] können sich die Unternehmen der nächsten Generation den steigenden Investitionen der Kunden sicher sein. Dass es in diesem neuen digitalen Zeitalter einen Weg zurück gibt, ist schwer vorstellbar. Künstliche Intelligenz und Cybersicherheit sind ein starkes Team, und KI wird mit der zunehmenden Vernetzung unserer Gesellschaft und der digitalen Transformation unserer Lebenswelt immer mehr an Bedeutung gewinnen. Damit eröffnen sich vielfältige  Anlagechancen.

 

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[1] Accenture, 2021
[2] Baromètre du Ransomware, Anozr Way, veröffentlicht von Challenges, September 2022.
[3] Die genannten Werte und Sektoren dienen als Beispiele. Weder ihr Vorhandensein im verwalteten Portfolio noch ihre künftige Wertentwicklung sind garantiert.
[4]Vertrauen Sie niemanden“: Bei dieser Art von Architektur muss jeder Nutzer, ob Mensch oder Software, die Legitimität seiner einzelnen Handlungen nachweisen. Dadurch werden insbesondere Angriffe wie durch „trojanische Pferde“ verhindert.